Mein Weg zur Arbeit mit der Sexualenergie
Was ich heute anbiete ist das Ergebnis eines intensiven Prozesses aus Lernen durch meine persönlichen Erfahrung, dem Lernen durch alle tantrischen Massagen und energetischen Behandlungen, die ich bisher geben durfte, sowie einer ehrlichen, scharfen, teilweise äusserst qualvollen Introspektive.
Zwei Jahre lang habe ich aushalten müssen, nicht im Feld der Sexualität arbeiten zu können, da Tantramassagen zu geben nicht mehr stimmig und ‚das Neue‘ noch nicht da war.
Sowohl meinen Klienten, wie mir selber, wurde, bevor ich mit der Arbeit aufhörte, immer mehr bewusst, dass ich Heilerin* bin und keine Erotikanbieterin (als solche habe ich mich nie positioniert und dennoch bedient eine Tantramassage entsprechende Bedürfnisse und bietet ein entsprechendes Setting. Nackt zu massieren ist selbstverständlich.).
Ich konnte zwei Jahre nicht mehr arbeiten, weil ich lediglich wusste, was nicht mehr stimmte, jedoch noch keine Klarheit darüber hatte, wie die neue, stimmige Form meiner Arbeit sein würde. Es war leidvoll, mein Potential ruhen lassen zu müssen und das Nichtwissen, ob ich überhaupt - und wenn, dann wie - wieder im Feld der Sexualität werde arbeiten können.
Ich musste einerseits tief erforschen, was es bedeutet, mit Sexualenergie zu arbeiten - für mich, für meine Klienten und auch für mich als Teil dieser Gesellschaft und andererseits, wie die Form dieser Arbeit sein muss, damit sie in ihrer ganzen Kraft wirken kann. Schritt für Schritt entflechtete ich, was ich damals als ‚Tantramasseurin‘ anbot, bis ich die feinen Nuancen erkannte, die meine heutige Arbeit ausmachen und sie von Tantramassage unterscheiden.
Ich erkannte, dass wenn Menschen in Tantramassagen kommen, ihr tiefstes Bedürfniss nie befriedigt wird. Meine Klienten reisten aus der ganzen Schweiz und sogar aus dem Ausland zu mir, denn schon über die Webseite erfuhren sie, dass sie bei mir nicht ein billiges Erotikangebot finden würden, sondern, wie es der Name meiner Webseite versprach - eine Herzberührung. Wenn die Kunden einmal da waren, dann kamen sie wieder, denn sie machten heilsame Erfahrungen, die über das hinaus gingen, was sei bei anderen Anbietierinnen bekamen.
Viele Kunden sprachen mich auf meine Hände an. Was tust du? Was ist mit deinen Händen?
Auch wenn die Kunden kamen, um massiert zu werden, um mangelnde Berührungen und Sexualität zu kompensieren, sie kamen ausserdem mit dem meist vollständig unbewussten Bedürfnis, das uns allen zugrunde liegt:
Die Sehnsucht nach der Einheitserfahrung.
Die Erfahrung der Verschmelzung, des Aufgehobenseins im anderen - im grossen Ganzen.
Diese Erfahrung biete ich nicht und die kann keine Tantramassage bieten. Deshalb musste ich meine Tätigkeit von einem auf den anderen Tag niederlegen.
Es war unverkennbar, dass meine Massage Kanäle öffnet, Blockaden löst, Prozesse anstösst und Wunden heilt. Es brauchte aber diesen zweijährigen Prozess, bis ich glasklar erkennen konnte, weshalb ich keine Tantramassagen geben konnte: In den Tantramassagen berührte ich die Menschen in ihren Herzen. Dies ist zwar wunderschön, aber nicht meine Aufgabe.
Meine Aufgabe ist es, Menschen zu ermöglichen, dass sie sich selber im Herz berühren. Was ich ermögliche, ist Rückverbindung.
Es ist nichts falsch daran, Menschen im Herz zu berühren und zu ermöglichen, dass sie Zugang zu ihren Herzen bekommen, kraftvoll und heilsam ist es aber erst, wenn Menschen sich selber im Herz berühren. Meine Augabe ist es, Menschen zu begleiten, den Zugang zu ihren Herzen selber zu entdecken. Alles andere bewirkt oft Abhängigkeit. Das ist der zweite Grund, weshalb ich die Arbeit als Tantramasseurin loslassen musste.
Ich erkannte, dass wenn ich unter dem Titel ‚Tantramassage‘ arbeite, ich nie mein volles Potential entfalten kann, da ich auf Bedürfnisse treffe, die zu erfüllen nicht meine Berufung ist.
* Das Wort 'Heilerin' benütze ich aus praktischen Gründen. Ich verwende es dafür, zu betonen, dass es in meiner Arbeit um Heilarbeit geht. Ich 'mache' aber keine Heilung, d.h., nicht ich bin es, die heilt. Ich bin hier, um zu unterstützen, dass Rückverbidung geschehen kann. In diesem Sinne bedeutet heilen, loslassen von all dem, das Vollkommenheit behindert - so weit dies dem jeweiligen Menschen zum jetztigen Zeitpunkt möglich ist.